ungarischer Jurist, Schriftsteller und Politiker; Staatspräsident 1990-2000; Werke: Romane, Erzählungen, Dramen, u. a. "Sandalenträger", "Der Bremser"; zahlr. Übersetzungen
* 10. Februar 1922 Budapest
† 6. Oktober 2015 Budapest
Herkunft
Árpád Göncz wurde am 10. Febr. 1922 in Budapest geboren und stammte aus einer kleinbürgerlichen Familie.
Ausbildung
G. studierte Jura in seiner Heimatstadt und promovierte 1944 zum Dr. jur. Sein späteres Zweitstudium der Agrarwissenschaft konnte er wegen seiner Teilnahme am Volksaufstand des Jahres 1956 nicht abschließen. Während des Zweiten Weltkrieges beteiligte sich G. am antideutschen Widerstand. Weihnachten 1944 wurde er verwundet.
Wirken
Nach Kriegsende engagierte sich G. in der Partei der Kleinlandwirte. Er leitete eine Zeit lang deren Budapester Jugendorganisation, gab drei Jahre lang die Zeitschrift der Partei heraus und wurde schließlich Sekretär des legendären Generalsekretärs der Partei, Bela Kovacs, den die sowjetischen Besatzungspolitiker in stalinistischer Gemeinsamkeit mit den ungarischen Kommunisten verfolgten. Nach der Verhaftung seines Chefs und dem vorläufigen Ende seiner Partei schlug sich G. als Hilfsarbeiter in der Metallindustrie durch. Ab 1951 arbeitete er in der Landwirtschaft und studierte nebenher Agrarwissenschaft. Während des ungarischen Volksaufstandes von 1956 war G. ein enger Mitarbeiter von István Bibó, dem Staatsminister der Regierung Imre Nagy. Gemeinsam mit Bibó wurde ...